Als kleines Kind schon in der Tragetasche (wörtlich zu nehmen) an Bord geschleppt wuchs ich im Ritterhuder Wassersportverein auf. Mein Vater hatte einen Opti aus Sperrholz gebaut mit dem ich segeln lernte (so gut das auf der Hamme geht) und der uns auch als Beiboot diente.
Später experimentierte jemand mit so 'ner neumodischen Joysticksteuerung herum und rammte den Opti, dafür gabs zur Konfirmation dann eine Koralle.
Das ist eine ganz feine Jolle formverleimt mit Gfk beschichtet und mit Seitenschwertern, so ein Schwertkasten ist ja im Teenageralter manchmal auch störend...
Wir haben ein neues Deck aus Sperrholz draufgezogen und ich sammelte meine ersten Lackiererfahrungen.
Mit dem fertigen Boot ging ich dann zur Jugendgruppe des Segelvereins Osterholz-Scharmbeck, heute denke ich oft, das ich besser nach Grohn oder zum Weser Yacht Club gegangen wär.
Die Segelleidenschaft hielt dann auf der Hamme nicht lang, alle anderen hatten Spiegelkanadier und Wellenbinder.
Da konnte ich nicht nachstehen, was für andere die Mofas waren, waren bei uns die Boote, außerdem fuhren viele damals auch schon auf die Weser, was mit der Jolle und 2 PS ja nun schlecht ging.
Zumindest, wenn man nicht das ganze Wochenende unterwegs sein wollte bis nach Sandstedt.
Also mußte zum 16 Geburtstag ein Kanadier her, wieder ein traditionell in Holz geplanktes Boot das kurz aufgehübscht wurde und nach einem kurzem Zwischenspektakel mit einem 30 Jahre alten 6er einen 8 PS Yamaha bekam.
Damit war ich endlich auch Wesertauglich!
Die Ansprüche wuchsen weiter und so kaufte ich 1986 kurz vor Lehrbeginn einen Schober Wellenbinder, der damals wohl auch schon 20-25 Jahre hatte.
Eigentlich ist das, was man in Bremen unter Wellenbindern versteht, gar keiner, sondern ein Knickspantscharpie.
Aber niemand kennt diesen Begriff
Auf jeden Fall hatte er die für die 60er Jahre-Autos so typischen Heckflügel, die am Boot ziemlich praktisch waren, weil das Duschwasser von der Seite etwas abgehalten wurde...