Seebrise ist einer von 105 50m2 Seefahrtkreuzern, die größtenteils von A&R für die deutsche und polnische Marine und für einige private Auftraggeber gebaut wurden.

Sie wurde 1937 für den Marine Regatta Verein gebaut und am 15 November 1937 von DSV Präsident Fokken in Dienst gestellt.
Das original Ausweisheft bzw. der Klassenschein und zwei Zertifikate von Lloyds Register waren noch vorhanden. Und ich habe alle Kaufverträge seit dem Verkauf durch Royal British Navy.

Doch der Reihe nach:

Nach Indienststellung war sie in Wilhelmshaven stationiert, mehr ist aus der Zeit leider noch nicht bekannt.

Eine Recherche im Marinearchiv Freiburg steht noch aus.

 

1946 wurden die meisten Boote der Marine von der British Navy beschlagnahmt, in mehreren Phasen wurden sie von den Engländern über den Kanal gesegelt.

Am 30. August verließ Seebrise zusammen mit Wotan Wilhelmshaven und wurde in Operation Homeward nach England gebracht, dabei wurde in Den Helder Station gemacht, Wotan hatte den Mast verloren.

Diese Informationen über die Operation Homeward stammen aus dem Buch "The Windfall Yachts" von Michael Cudmore. Auch seinem Nachlass könnte noch einiges zu finden sein.

 

1978 wurde sie von der Royal Navy an Privat verkauft, darauf hatte sie in den folgenden 6 Jahren vier Eigner bis sie am 18.11.1984 von meinem Voreigner gekauft wurde, der sie im englischen Kanal zwischen Lee on Solent bei Portsmouth und Morlaix in der Bretagne segelte. Irgendwann kaufte er ein altes Haus bei Guimillau und Heimathafen wurde Morlaix. Wahrscheinlich hatte das Boot schon beim Verkauf durch die Navy ordentliche strukturelle Probleme, die auch die privaten Eigner nicht in den Griff bekamen.

Irgendwann muß das Boot mal umgefallen sein, auf Bb-Seite waren fast alle Spanten in Höhe Wasserlinie gebrochen. Davon abgesehen waren nahezu alle Spanten irgendwo gebrochen, stumpf aneinander geflickt, mindestens einmal gedoppelt, bei den Bodenwrangen durch Eisen zerfressen und am OBEREN Kopfende faul.

Die weitere Bestandsaufnahme findet sich unter Restaurierung.